Zunft zum Stab, Liestal (20. April 1998)
Anlässlich der neunten Jahresversammlung durfte Zunftmeister René Steinle 43 Zunftherren in der Zunftstube des Restaurants Stadtmühle willkommen heissen. In seinem Jahresbericht rief Steinle die grosse Palette von Zunftaktivitäten des vergangenen Jahres in Erinnerung. Dabei hob er den beliebten Neuzuzüger-Empfang hervor, die Zunftreise nach Chur und die Teilnahme am „Vogel Gryff“.
Genehmigt wurden weiter die Berichte der Obmänner (Neuzuzügerempfang, Stadtmuseum, Tierpark) sowie die Jahresrechnung, das Budget und das Jahresprogramm. Mit Akklamation wiedergewählt wurde der gesamte Zunftrat mit Zunftmeister René Steinle an dessen Spitze. Gutgeheissen wurde das Reglement „Regelung über Vergabungen“ (Fonds für Kultur und Gemeinnütziges).
Danach sprach als Gastreferent Direktor Bernhard Fröhlich von der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung (BGV) zum Thema „Gebäudeversicherungsmonopol im Spannungsfeld von Kundennutzen und Ordnungspolitik“. Die Feuerversicherung sei einer der ältesten Versicherungszweige; ein Vorläufer wurde 1676 in Hamburg gegründet. Als Gründungsjahr verzeichnet die BGV das Jahr 1833. Dabei wollte man vom „Brandbettel“ loskommen durch Ersatz der Abhängigkeit von der Wohltätigkeitsbereitschaft einiger Personen durch solidarische Vorsorge der Gemeinschaft für alle. Das Monopol und der öffentlich-rechtliche Status bildeten dazu den Rahmen. Dabei bilden Annahmezwang und Versicherungspflicht die solidarische Vorsorge.
Neben der Bekanntgabe von interessanten Statistikangaben wies Fröhlich darauf hin, dass die BGV seit einem halben Jahr das SOS-Zertifikat ISO 9001 besitzt. Seine weiteren Ausführungen galten den verschiedenen Versicherzweigen sowie der Zukunft der BGV, bei welcher unternehmerisches Handeln und Denken, Effektivität, Effizienz im Vordergrund stünden.