Am 26. Mai 1989 war es dann so weit.
41 wackere Männer versammelten sich im Restaurant Stadtmühle, wo die Zunft zum Stab aus der Taufe gehoben wurde.
Es war kein Zufall, dass gerade 1989 – im Jubiläumsjahr 800 Jahre Liestal – die Zunft zum Stab gegründet wurde. Viele weitere Anlässe waren die weiteren Höhepunkte in diesem Jahr, welche Liestal auf Trab hielten (Beispiele: Eröffnungsfeier Schulanlage Frenke, Tag des ÖV, Schützenfest auf der Sichtern, 100 Jahre Verkehrs- und Verschönerungsverein, …).
Das Stadtfest „800 Jahre Liestal“, getragen durch die Ortsvereine und Institutionen von Liestal fand vom 8.-10. September statt.
Für die feierliche Gründung der Zunft zum Stab am 26. Mai 1989 stellte sich die ehrenwerte Zunft zu Rebmessern aus Reinach – die älteste der fünf Birsecker Zünfte – als Patenzunft zur Verfügung. In der Folge wurde die junge Zunft zum Stab in den Kreis dieser Zünfte aufgenommen; danach wurde die Gemeinschaft in „Talzünfte“ umbenannt).
„Wie soll unsere Zunft heissen?“, das war die Frage. Der Name sollte den Bezug zu Liestal beinhalten. Lange galt als Favorit „Zunft zum Törli“, doch schliesslich einigte man sich auf „Zunft zum Stab“, wurde der Bischofsstab doch schon seit Jahrhunderten im Stadtwappen von Liestal geführt.
(Anmerkung: Der Baselbieterstab existiert erst seit der Kantonsgründung 1833. Damals beschlossen die Baselbieter das Stadtwappen von Liestal zu übernehmen, den Stab aber auf die rechte Seite zu drehen. Das führte aber oft zu Verwechslungen, weil die Wappen kaum auseinander zu halten waren.)
Die Hauptgeschäfte der Gründungsversammlung waren die Festlegung der Satzungen sowie die Wahl des ersten Zunftrates. Gleichzeitig wurde auch das offizielle Zunftzeichen präsentiert, in welchem selbstverständlich der Stab im Vordergrund stand.
Die Gründungsmitglieder hatten sich auf der Terrasse des Zunfthauses Rest. zur Stadtmühle zum Fototermin versammelt.
Die Gründungsmitglieder namentlich in alphabetischer Reihenfolge:
Initiant und erster Meister der Zunft zum Stab: Willy Mall
Ebenso wichtig war die Wahl des ersten Zunftrates:
Der erste Zunftrat (v.l.n.r.)
Bannerherr/Stubenmeister: Albert Schweizer
Siebner: Hans Brodbeck
Zeremonienmeister: Emil Strübin
Zunftmeister: Willy Mall
Säckelmeister: Peter Seiler
Zunftschreiber: Hanspeter Meyer
Statthalter: Fritz Epple
Da galt es im Zunftrat zunftgerechte Strukturen zu schaffen in der Form einer breiten Abstützung in den Bereichen Vereine, Wirtschaft resp. Gewerbe und Politik.
Die Zunft zum Stab kann aus historischer Sicht natürlich weder an die politische noch wirtschaftliche Vergangenheit und Bedeutung der Basler Zünfte anknüpfen.
Deshalb ist der Name auch nicht handwerklich ausgerichtet.
Aber im Bereich der Pflege heimatlicher, kultureller und sozialer Werte kann sie sehr gut mithalten.
Das tut sie nicht wie ein „normaler“ Verein, sondern wirkt im Geist zünftigem Bewusstseins – z.B. mit speziellen, protokollarisch streng festgelegten Anreden, Ritualen bei Aufnahmen in die Zunft sowie Abläufen in den Zunftsitzungen.