Nach einer längeren, acht monatigen Kälteperiode, zeigte sich wieder einmal die Sonne und strahlte mit den Zünftigen und ihren charmanten Begleiterinnen um die Wette. Bequem mit dem ÖV erreichte die erwartungsfrohe Schar den Ausgangspunkt unserer Tour durch das unbekannte Kleinhünigen.
43 Personen waren der Einladung der Bürgerkooperation Kleinhünigen gefolgt und sie wurden vom Gebotenen in keiner Weise enttäuscht. Unter der Führung des ehrenwerten Meisters der Bürgerkorporation Kleinhünigen, Kurt Brun und dessen Vorgänger Edi Heinzer, wanderten wir in zwei Gruppen aufgeteilt, auf reizvollen Pfaden durch das ehemalige Fischerdorf vor den Toren Basels.
In lebendigen Worten und untermalt mit alten Fotografien tauchten wir in die interessante und bewegte Geschichte dieser, bis 1910, selbständigen und stolzen Gemeinde ein. Ihre Lage am Rhein war schon seit jeher prädestiniert für den Fischfang. So waren es denn auch die hiesigen Fischer, welche zu einem massgeblichen Teil die Versorgung der Basler mit frischem Fisch sicherstellten. Die umliegenden Felder wurden landwirtschaftlich genutzt und ernährten nicht nur die einheimische Bevölkerung, sondern auch die reichlich vorhandenen noblen Basler Sonntagsausflügler.
Leider sind von den ehemals zahlreich vorhandenen Gasthäusern nicht mehr viele in Betrieb; dies wiederum ist nicht nur ein Kleinhüniger Problem. Der Rhein prägte noch in einer anderen Weise die Geschicke Kleinhünigens. Mit dem Aufkommen der Industrialisierung wuchs auch die Bedeutung des Rheinhafens. Das nördliche Tor der Schweiz wurde zu einem der wichtigsten Warenumschlagplätze der Schweiz. Um der stets wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, baute man den Hafen in mehreren Etappen aus.
Dadurch wurden viele neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Kehrseite der Medaille war die Aufgabe der landwirtschaftlichen Flächen und die „Opferung“ der alten Bausubstanz in Rheinnähe.
Doch es gibt sie noch, die lauschigen Ecken und Plätze, man muss nur etwas danach suchen, oder so wie wir, sehr versierte Führer haben.
Nach 90 Minuten waren Alle erschöpft, hungrig und durstig, letzteres sehr! In einer typischen Kleinhüniger Beiz wurden zuerst Grussbotschaften ausgetauscht, dann fielen (Mann und Frau) nicht wie damals die Hunnen über das Fischerdorf Kleinhünigen, sondern über die bereitgestellten Durstlöscher her. War der Durst fürs Erste gestillt, genoss man anschliessend das servierte Z’Nacht und palaverte zu guter Letzt wohl genährt bis zum Aufbruch.
Übrigens, das mit den Hunnen hat sogar eine historische Bewandtnis. Der Hunnenführer Attila soll der Legende nach bei der Birsmündung in den Rhein, anlässlich seines Italienfeldzuges, dort die Zelte aufgeschlagen haben. Einen Beweis dafür findet man im Wappen Kleinhünigens. Es zeigt den Heerführer vor seinem Zelt mitsamt seinen Machtinsignien, so war das!
Zu vorgerückter Stunde, machten wir uns dann wieder auf den Heimweg, die meisten, wie sie gekommen waren, mit dem ÖV.
Was noch bleibt, ist ein herzliches Dankeschön an unsere Führer auszusprechen, ihr habt es wunderbar gemacht, danke Kurt, danke Edi!