Beim Betrachten des Titelfotos zu diesem Bericht fragt sich ein Sport-Interessierter vielleicht:
„Wer ist hier der Österreicher und wer ist der Schweizer ?“
Beantwortet wurde diese Frage zu den Maskottchen Flix (CH) und Trix (A) der Fussball-EM 2008 während unserer Führung durch das Schweizerische Sportmuseum in Basel. Der mit dem weissen T-Shirt…(hat das Leibchen nicht in den Hosen und die Stülpen nicht hochgezogen)…das ist der Österreicher; also ist der andere der seriöse, kontrollierte Schweizer !
Um 16:50 Uhr versammelten sich Zünftige der Zunft zum Stab in Begleitung, etwa 30 an der Zahl, mitten im Feierabendverkehr auf dem Perron in Liestal in Erwartung des Schnellzuges nach Basel. Vom Bahnhof fuhren wir mit dem Tram Nr. 16 zum Dreispitz-Areal.
Vor dem Eingang des Sportmuseums wurden wir überrascht mit einem Apéro, organisiert von Moritz Bolcato. Im Haus selber, genannt „Begehlager“ begrüssten uns unser Meister Hans Vogt, Mitorganisator Philippe Studer und schliesslich Stephan Zahno vom Sportmuseum, welcher uns zuerst einen Überblick verschaffte und anschliessend durch die Ausstellung führte.
Das Schweiz. Sportmuseum zeigt eine der grössten Sammlungen der Geschichte des Sports und beherbergt verschiedene Archive (Fotos, Medaillen, Trophäen, Pokale, Diplome, Filme). Gegründet wurde das Museum 1945. Der Themenschwerpunkt ist heute das sportkulturelle Erbe des Schweizer Sports. Das Museum zeigt x-tausende Objekte; sie sind alle zugänglich. Das Begehlager zeigt eine Dauerausstellung und aktuell eine Sonderausstellung. Stephan Zahno erwähnte zuerst den geschichtlichen Ablauf des Museums von Beginn bis es seit 2011 hier im Dreispitz „gelandet“ ist. Es bietet heute ein Café und eine Bibliothek mit etwa 30000 Bücher an. Davon Gebrauch machen auch Studenten der UNI. Das Museum macht auf uns nicht gerade einen ordentlichen Eindruck, da viele Sportgeräte, Utensilien und Auszeichnungen dicht gedrängt auf kleinem Raum platziert sind, deshalb ja auch „Begehlager !“. Ausserdem ist die geographische Lage hier im Dreispitz nicht so optimal. Deshalb ist das Museum auch unterwegs zu den Leuten, z.B. ins Joggeli oder aktuell mit einem TV-Beitrag an der Tour de Suisse; man unternimmt auch einiges, um Schulklassen anzusprechen und hierher zu holen.
Im 1. Bereich der Führung konnten wir den Mantel von Simon Amman und den Sapporo-Helm von Marie-Theres Nadig erkennen. Das Hauptmerkmal hier ist die Pokalwand mit unzähligen Auszeichnungen verschiedenster Sportarten vergangener Jahre, Jahrzehnte.
„Vor 1900 gab es keine Goldmedaillen; die Auszeichnung im 1.Rang war Silber, im 2. Rang Bronze“, wusste unser Museumsführer zu erzählen. Die 2. Abteilung des Museums ist vor allem dem Wintersport (Schlitten, Ski, Skeleton, Bob) gewidmet. Legendäre Bobs aus der siegreichen Zeit der St. Moritzer Naturbahn sind zu bestaunen. „Früher gab es Bob’s mit Steuerrad“, wusste Stephan zu ergänzen.
Im 3. Abschnitt des Rundgangs gibt das Velo den Ton an. So ist das Maillot Jaune von Ferdi Kübler zu sehen (übrigens, warum „jaune“? Die Farbe der Zeitung, welche immer über die Tour de France berichtete war gelb; deshalb wird auch das Leadertrikot des Giro d‘Italia „Maglia Rosa“ genannt, also in Anlehnung an die Gazzetta della Sport.) Seit 200 Jahren gibt es das Velo schon; deshalb wurde die Sonderausstellung diesem Gerät gewidmet. Früher war man der Meinung mit grösseren Rädern komme man schneller voran (deshalb gab es eine Zeit lang diese Hochräder; da man die Übersetzungen noch nicht kannte). Erst später folgte die Entwicklung der Gänge. Zu bestaunen war auch ein „Töff“, welcher in der Sportart Steher-Rennen zum Einsatz kam.
Eine weitere Ecke ist dem Militärsport gewidmet. Zu sehen sind Rucksäcke, Bergsteigermaterial, Utensilien aus der Zeit der Waffenläufe.
Sehr speziell ist die Sammlung der Kegel. Sie soll die grösste in Europa sein. Viele Tennis-Rackets, darunter natürlich auch solche von Roger Federer und ein Heissluftballon beenden den materiellen Teil des Rundgangs. Die Führung schliesst nach dem Gang durch einen Teil des Archives (u.a. Unterlagen vom Turnverband, viele Aufzeichnungen, Fotos, Gemälde, Stiche, usw.)
Mit vielen Eindrücken verabschiedete sich die Zunftschar, begab sich zur Haltestelle des 11er, und stieg auf dem Barfüsserplatz wieder aus.
Im 1. Stock des Restaurants „Zum Brune Mutz“ war für uns Platz reserviert. An diesem warmen Tag konnten wir es kaum erwarten den Durst zu stillen. Es folgten ein, zwei, drei weitere Getränke (u.a. Bier) ehe uns das Essen serviert wurde. Wir durften im Vorfeld aus drei Vorschlägen auswählen.
Es folgte ein sehr gemütlicher, geselliger Abend hier im bekannten Stadtbasler Lokal.
Die Heimreise erfolgte wieder im Tram und Zug
Ein herzliches Dankeschön unseren beiden Organisatoren Moritz Bolcato und Philippe Studer für die Idee, die Organisation des Anlasses und den spendierten Apéro.