Die Bannerweihe der Zunft zum Stab Liestal fand genau 2 Jahre nach der Gründung (1989) am 26. Mai 1991 im alten Zeughaus statt.
Friedrich Gysin schrieb dazu:
Das Banner ist Mittelpunkt und Achse zugleich, um welches sich alle Geschehnisse drehen. Es ist Zeichen des Besammlungortes der Zunftangehörigen in guten und in schlechten Zeiten. Das Banner begleitet die Zunftbrüder zu festlichen Anlässen und ist ehrendes Symbol beim letzten Abschied.
Eine Bannerweihe spiele deshalb in der Geschichte einer Zunft eine wichtige Rolle und sei zugleich markanter Meilenstein.
Mit diesen Feststellungen durfte Willy Mall, Zunftmeister einer Zunft zum Stab in Liestal, die Delegationen der Birsecker Zünfte, Einwohnerratspräsident Dieter Schenk, Stadtpräsident Jürg Wüthrich und Alex Rudin, Präsident des VVL und des Baselbieter Verkehrsvereins, sowie sämtliche Zunftangehörigen mit ihren Gattinnen einer Zunft zum Stab im alten Zeughaus gestern willkommen heissen.
Feierlich gestaltete sich der Einzug der Bannerherren und Bannerwachen mit ihren schmucken Bannern und Ornaten einer Säulizunft zu Arlesheim, einer Magdalenenzunft zu Dornach, einer Zunft zu Rebmessern, Reinach – zugleich Patenzunft einer Liestaler Zunft zum Stab – und einer Zunft der Wein- und Herbergsleute in Aesch.
Vor der eigentlichen Bannerweihe erläuterte Peter Mägli als Vorsitzender der Bannerkommission Gründe und Weg der Bannerbeschaffung. Unter leisem Trommelklang entrollte anschliessend Bannergotte Helene Mall das neue Zunftbanner.
Dieses zeigt in Rot auf Silbergrund den Bischofstab mit den sieben Krabben, umrandet mit Goldrand, der Schrift «Zunft zum Stab, Liestal» und einem alles umgebenden goldenen Kranz. Zum Bannerrand schlagen dunkelrote Flammen auf rotem Bannergrund, symbolisierend die Kraft, welche im Ring lebt und nach aussen hin sich wirkungsvoll verbreiten soll. Geschaffen wurde das Banner vom Liestaler Graphiker und Künstler Gerhard Senn. Mit grosser Freude durfte Willy Mall das Banner an Albert Schweizer übergeben, welcher seinerseits als Bannerherr gelobte, dieses in ehrende Obhut zu übernehmen.
Abgerundet wurde der Festakt mit dem Fahnenmarsch, vorgetragen durch das Zunftspiel, und dem Liedervortrag des Zunftchores «Brüder reicht die Hand zum Bunde».
Im Namen der Birsecker Zünfte richtete Jean-Pierre Siegfried, Zunftmeister der Säulizunft zu Arlesheim, Grüsse und Glückwünsche an die Liestaler Zunft. Er wies darauf hin, dass eine Zunft als Organ wohl aus längst vergangener Zeit stamme, in unserer Zeit jedoch als Bindeglied menschlicher Beziehungen, aber auch in der Erhaltung alter Traditionen sowie in der Schaffung neuer Kontakte und Kulturen eine wichtige Rolle spiele. Diesen Worten schloss sich Alex Rudin, Präsident des VVL und des Baselbieter Verkehrsverein, an und wies darauf hin, dass der VVL und die Zunft etwa die gleichen Ziele und Aufgaben erfüllen.
Zwischen dem gemeinsam gesungenen Baselbieterlied und dem Zunftlied war es an Zunftmeister Willy Mall, für die vielen gutgemeinten Worte und die wunderschönen Präsente seitens der Birsecker Zünfte im Namen aller Liestaler Zunftangehörigen zu danken.
Er gab aber auch seiner Genugtuung Ausdruck, dass die Liestaler Zunft zum Stab durch die Birsecker akzeptiert worden sei.