Bei etwas garstigen, für den diesjährigen Sommer aber durchaus typischen Temperaturen, machten sich 21 Personen, Zünftige in Begleitung ihrer Liebsten, auf den Weg nach Waldenburg. Um 17:05 Uhr bestieg die Gruppe in Liestal die Waldenburgerbahn. Die kurze Reise gestaltete sich problemlos. In Gegensatz zu früheren Zeiten, wo an jeder Ecke Wegelagerer und sonstiges Gesindel auf die Reisende warteten, empfing uns Markus Meyer, ebenfalls bei uns zünftig und seines Zeichen Gemeindeverwalter von Waldenburg an unserem Ziel. Unter seiner kundigen Führung erfuhren wir viel Wissenswertes über das reizvolle Städtchen am Fusse des oberen Hauenstein-Passes. Abseits der Hauptstrasse führte er uns durch die engen Gassen des Froburger Städtchens.
Fast an jeder Ecke wusste er historisch Wissenswertes zu berichten. Von den früheren glanzvollen Zeiten sei nicht mehr viel übrig geblieben. Der Ort kämpfe heute, nach dem Wegzug namhafter Firmen, mit strukturellen Problemen. Die Lage Waldenburgs am Fusse eines wichtigen Passes der Nord-Süd Verbindung, war früher ein grosser Vorteil. Heute, ja heute sei eine solche Lage eher ein Nachteil. Sowohl die verkehrstechnische Anbindung an die Verkehrshauptachsen, wie die topographische Lage des Städtchens, sei aus industrieller Sicht eher ein Nachteil. Trotz diesem heutigen Handicap, würden die Behörden alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, um die noch vorhandene Industrie im Ort zu behalten und wenn möglich neue Firmen anzusiedeln. Die Entwicklung des ganzen Tales und besonders von Waldenburg selber hänge auch direkt mit der Erneuerung und dem Ausbau der gleichnamigen Bahn ab. Wollen wir doch hoffen, dass für alle Beteiligten eine gute Lösung erarbeitet werden kann und Waldenburg nachhaltig davon profitieren könne.
Am Ende der gut stündigen Führung wurden wir sehr herzlich von der Gemeindepräsidentin Andrea Kaufmann im schönen Trauzimmer empfangen. In ihrer kurzen Begrüssungsansprache schilderte sie uns die zum Teil von der Führung her bekannten Probleme, aber auch die Chancen vom Ort. Mit einem kräftigen Applaus und einem kleinen Zeichen unsererseits bedankten wir uns bei Ihr für das Gastrecht in Ihrem Städtchen. Zum Abschluss kredenzte Sie uns einen guten Schluck Weisswein aus dem Tal; ganz nahe beim Himmel, wachse er, sagt man.
Nach diesem Teil des Besuches marschierten wir strammen Schrittes ohne Umwege in den „Leuen“, wo wir ein feines Nachtessen mit einem guten Schluck Rotwein, diesem nicht aus diesem Tal, geniessen konnten. Satt und zufrieden machten wir uns gegen elf Uhr auf die Heimreise, natürlich wieder mit der WB. In Liestal angekommen zerstreute sich die Schar in alle Windrichtungen. Mir bleibt nur noch Andrea Kaufmann und Markus Meyer für ihren Beitrag zum guten Gelingen des Anlasse herzlich zu danken.