Am 1. November, Allerheiligen, begrüsste der Meister der Zunft zum Stab, René Steinle und der vollständig anwesende Zunftrat die geladenen Ehrengäste und zwei neu aufzunehmende Zunftherren im Foyer des Rathauses zu Liestal. In den historischen Gemäuern konnte die Zunft wiederum illustre Gäste begrüssen. Von der befreundeten Magdalenen Zunft aus Dornach, den Meister Stephan Rumpel in Begleitung seines Statthalters Jürg Hürlimann. Von der Ehrenwerten Vorstadtgesellschaft zu den Drei Eidgenossen in Basel, ihren Meister Pierre Moulin in Begleitung seines Statthalters Peter Vogt. Aus Politik und Wirtschaft beehrten zwei herausragende Persönlichkeiten den Anlass. Regierungsrat Dr. Anton Lauber, Vorsteher der Finanz und Kirchendirektion, sowie Dr. Robert Sum, Mitbegründer und Mitglied der Geschäftsleitung der Nanosurf AG in Liestal. Last but not least, hiess der Zunftmeister auch die beiden bald Neuzünftigen Urs Geier und Philipp Senn in unseren Reihen herzlich Willkommen.
Nach einem kurzen aber sehr mundenden Apéro mit dem dazugehörenden Fototermin, dislozierte die frohe Runde in die Zunftstube des Restaurants zur Stadtmühle. Dort wurde sie von den restlichen, festlich gekleideten Zunftherren, bereits neugierig erwartet. Nach einem weiteren zünftigen Umtrunk übernahm der Zeremonienmeister Franz Schmidlin in gewohnt souveräner Manier das Zepter. Unter seiner Führung verschob man sich in den festlich gedeckten Speisesaal.
Nachdem alle ihren Platz gefunden, und der zweite Durst gelöscht ward, begann der Abend mit einem musikalischen „Knaller“. Colette Greder, in Begleitung eines Akkordeonisten, kam, sah und siegte! Die Grande Dame des Schweizerischen Cabaret und Chanson verzauberte die Anwesenden mit ihrer unverwechselbaren Stimme, ihrem Charme und Temperament. Zuerst gab sie zwei Lieder aus der Feder des leider all zu früh verstorbeben Bernhard Baumgartner zum Besten, dann, nach einer kurzen -, durch virtuoses Akkordeonspiel überbrückte Pause, entführte sie uns mit zwei Chansons von Edit Piaf ins Paris der 50iger Jahre. Danke Edit, danke Colette! Der Abend war nun so richtig lanciert.
Der aufkeimende Hunger wurde mit einer feinen Vorspeise in Schach gehalten. Nachdem alle Teller geleert waren, ergriff unser Meister das Wort. In seiner traditionellen und mit Spannung erwarteten Meisterrede, machte er sich so einige Gedanken zum Homo Sapiens im Spannungsfeld der modernen Zeit. Teils lustig, teils nachdenklich, brachte er komplexe Sachverhalte auf den Punkt. Die gelungene Rede wurde mit einem grossen Applaus verdankt.
Nach dem Hauptgang, näherte man sich dem Höhepunkt des Abends; die Aufnahme neuer Zunftherren. Mit musikalischer Begleitung durch das Zunftspiel wurden die Herren Urs Geier und Philipp Senn in einer würdevollen Zeremonie in die Zunft zum Stab aufgenommen. Nachdem die Kandidaten durch unseren Statthalter Dr. Hans Vogt den Anwesenden vorgestellt wurden, bekamen sie aus den Händen des Zunftmeisters den Zunftbrief und wurden sodann per Handschlag über dem Zunftbanner mit allen Rechten und Pflichten unter grossem Beifall in die Zunft aufgenommen.
Traditionsgemäss überbrachten die geladenen Gäste im Verlauf des Abends die Grussbotschaften. Zünftig die Einen, mit wissenschaftlicher, beziehungsweise politischer Ausrichtung die Anderen. Erwähnt sein hier die Rede von Dr. Robert Sum, welcher uns auf eine populärwissenschaftliche Art, das schwer verständliches Abeitsumfeld von Nanosurf erklärte. Seine in Liestal gebauten und entwickelte „miniaturisierte „ Rastertunnelmikroskope erfreuen sich einer grossen Nachfrage und sind sogar auf dem Mars im Einsatz! Alle waren sehr beeindruckt, ein solches High-Tech Unternehmen in Liestal domiziliert zu wissen.